Geschichte
Der Bergbau in der Umgebung von Straßberg geht bis auf die Zeit um das Jahr 1400 zurück. Am Heidelberg nördlich von Straßberg wurde Flussspat und Silber gewonnen und im Auftrag des Grafen zu Stolberg (Harz) in einer Hütte im Ort verarbeitet. Am Glasebach, der die Grenze zwischen der Grafschaft Stolberg und dem Fürstentum Anhalt-Bernburg bildete, wurde ebenfalls reger Bergbau betrieben.
Eine erste urkundliche Erwähnung der heutigen Grube Glasebach ist aus dem Jahr 1689 als Seidenglanz überliefert. Für die Zeit von 1697 bis 1699 ist eine Belegung und Förderung in der Grube nachgewiesen. 1701 erfolgte unter Leitung von Georg Christoph von Utterodt eine Neumutung als Vertrau auf Gott. 1705 wurden, unter Nutzung alter Grubenanlagen, Ausrichtungsarbeiten vorgenommen. Altes Kunstgezeug wurde entfernt und eine neue Pumpenanlage eingefügt. 1729 nahmen vier Straßberger eine erneute Neumutung vor. Die Grube wurde jetzt als Glasebach betrieben, dann aber 1736 wieder stillgelegt. Die Straßberger Gewerkschaft nahm die Förderung 1752 wieder auf.
In der Zeit der DDR wurde der alte Schacht dann 1949/1950 durch den VEB Verfestigungen und Abdichtungen Schachtbau Nordhausen geöffnet, erkundet und bis unter die fünfte Sohle abgeteuft. Die Neuauffahrung ergab letztlich nur eher geringe Vorkommen an Fluorit, die Förderung wurde jedoch durchgeführt. In den 1950er Jahren wurden als übertägige Zweckbauten der Grube, diverse, bis heute erhaltene hölzerne Baracken errichtet.
1976 wurde ein zwölf Meter hohes stählernes Fördergerüst errichtet, das bis heute den Übertagebereich prägt. Der Bau erfolgte nach Plänen des Staßfurter Kalikombinats und wurde von Mitarbeitern der Straßberger Grube durchgeführt.
Im Jahr 1982 wurde die Flußspatförderung eingestellt, da die Abbauwürdigkeit zu gering erschien. Die Grube wurde jedoch als Wetter- und Materialschacht für die Flußspatgrube Fluorschacht offen gehalten. Am 5. Januar 1990 fand die letzte Seilfahrt statt.
Bergwerk
Schaubergwerk
Im Juni 1995 wurde die Grube Glasebach als Bergwerksmuseum eröffnet. Bereits im Januar war der Förderverein Zur Förderung und Erhaltung der Unterharzer Bergwerksmuseen gegründet worden. Das Museum zeigt untertägig den Bergbau aus der Zeit des 17. bis 19. Jahrhunderts und übertägig die Anlagen aus der Zeit der DDR.
Altbergbau wird erlebbar und so ist die Grube Glasebach ein Highlight unter den Bergwerken im Harz und ein beliebtes Ausflugsziel.
Hier für Sie
Mi-So von 9.30 Uhr bis 16.00 Uhr
Tel. 039489 226
Email. post@grube-glasebach.de
Adresse
Bergwerkmuseum Glasebach
Glasebacher Weg
06493 Harzgerode OT Straßberg
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